Erzähltheater Landstreich
Der Erzähler Christophorus Raconter des Faribole erzählt frei und mündlich in deutscher Sprache gescheite Geschichten von klugen Leuten und anderen wichtigen Dingen.
Am 6. August 2021 von 19:00 bis 22:00 Uhr, hier und dort an unterschiedlichen Orten in der Klausener Altstadt – erzählt wird für Jung und Alt.
In Zusammenarbeit mit der WGK Klausen
und
gefördert vom Amt für deutsche Kultur der autonomen Prvinz Bozen
Im Herbst 2020, kurz bevor ich, wie viele andere in dieser bewegten Zeit, aus wohl bekannten Gründen in die lange Winterpause ging, habe ich gemeinsam mit der Erzählerin Margarete Wenzel die Erzählkunstveranstaltung „Wo das Schöne blüht“ in der Maerchenakademie Wien filmend begleitet. Die Erzählerinnen dieses Abends waren Karin „Frau Wolle“ Tscholl und Margarete Wenzel selbst. Während der Vorbereitungen und Durchführung haben wir mehrere Videos über diese Veranstaltung aufgezeichnet und es ist eine kleine Serie entstanden: „Erzählen Erblüht“
In den Videos wagen wir den Versuch, mittels Camcorder und Mikrofon hinter die Kulissen des Berufes Erzähler:in zu schauen, nicht nur eine Liveveranstaltung mitzufilmen, sondern auch die Vorbereitungen sichtbar zu machen und Beteiligte zu Wort kommen zu lassen.
Und ganz nebenbei vom Erzählen zu erzählen…
In diesem Video findet ihr das erste der Reihe, „Erzählen Erblüht – Live vor Ort!“, ein Teaser zu der zweistündigen Abendveranstaltung „Wo das Schöne blüht“
Je mehr Geschichten, Erlebnisse und Erfahrungen erzählt werden, desto mehr Begegnung findet statt. Inspiration kommt in Fluss. Innere Reisen und wirksame Vorstellungen, die es sich zu merken lohnt, tauchen auf, werden mitgeteilt und gewonnen.
Wer beim mündlichen Erzählen live vor Ort ist, kann weitere Ebenen ins eigene Leben bringen. Erzählen Erblüht ist eine Reihe von Videos, die dieses Thema umspielen und auf einander Bezug nehmen. Diese Folge hat den Charakter einer Eingangstür zur ganzen Reihe, eines Teasers, der zum Sehen weiterer Folgen … vor allem aber zum Zuhören kommen, wenn wirklich live erzählt wird, verlocken möchte.
Erzählt werden kann überall, wo Menschen zusammen an einem Ort sind. Dabei finden Zuwendung und Anregung statt. Die Beteiligten sind aktiv und entspannt zugleich, ein wohltuender Zustand…
Märchenerzählen ist UNESCO-Kulturerbe. Erzählen ist eine Universalkompetenz mit vielen möglichen Wirkungen. Es kann verschiedenste Stoffe aufgreifen. Es kann auf verschiedensten Ebenen von Können praktiziert werden; als Kunst, als philosophische Handlung, im Marketing, zur Unterhaltung, zum Trost, zur Inspiration (…) bei der Arbeit, in sozialen Kontexten, in der Familie, an verschiedensten Orten, zu verschiedensten Zeiten, jedenfalls im Jetzt-und-Hier. Auch von Ihnen/von Dir im nächsten Moment…
Margarete Wenzel – Erzählerin
In dieser Reihe bekommen wir anregende Einblicke in je ein aktuelles Projekt, das ein:e professionell Erzählende:r derzeit entwickelt, erarbeitet oder probt.
Es sind Projekte ausgewählt, bei denen es etwas Besonderes zu sehen gibt, denn bildlich etwas zeigen, das kann das Medium Zoom. Wir bekommen also die ungewöhnliche Gelegenheit, die Erzähler:Innen direkt dort, wo ihre Werke vorbereitet werden, zu besuchen. Wir bekommen erzählt, wie ein Programm oder ein Stück erzählerischer Arbeit in monatelanger liebevoller „Hand-werks“tätigkeit vorbereitet wird. Wer dabei ist, kann im Anschluss an die Werkstatterzählung Fragen stellen, Antworten lauschen und Inspiration tanken. Wir begegnen einander und kommunizieren Handlungs-Wissen, Schaffensfreude und Ideen.
Eine Veranstaltungsreihe der Maerchenakademie Wien Online
Samstag, 20. Februar 2021, 18 – 19:30 Uhr
Margarete Wenzel – nagelneue Geschichten und die wahrhaftige Erzählbibliothek – Moderation: Claudia Mohr
Samstag, 6. März 2021, 18 – 19:30 Uhr
Claudia Mohr – Fragen stellen und der größte Friedhof der Welt – Moderation: Christopher Robin Goepfert
Samstag, 13. März 2021, 18 – 19:30 Uhr
Karin Duit – märchenhafte Lebenswege und Anbandeln mit Fäden – Moderation: Christopher Robin Goepfert
Samstag, 27. März 2021, 18 – 19:30 Uhr
Christopher Robin Goepfert – Abenteuer-Bausteine und Drachentöter – Moderation: Karin Duit
Samstag, 10. April 2021, 18 – 19:30 Uhr
Stefan Libardi – der reisende Ohrensessel und die sieben Zwerge – Moderation: Margarete Wenzel
Die Veranstaltungsreihe findet auf Zoom statt, die Angemeldeten erhalten spätestens eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung den Link per E-Mail.
Teilnahmekosten:
20,- € für eine einzelne Veranstaltung,
55,- € für drei auf einmal gebuchte Veranstaltungen (bei der Anmeldung bekanntgeben, welche!), 90,- € für jene, die alle fünf Veranstaltungen auf einmal buchen.
Es können auch mehrere Menschen zusammen an einem Gerät den Zoom-Link nützen und „dabei sein“.
Anmeldung
Bitte an Anke Dorothea Schneider
per E-Mail schicken: anke.dorothea.schneider@gmail.com,
und zwar baldmöglichst, spätestens drei Tage vor Beginn der betreffenden Veranstaltung unter Angabe von Name, E-Mailadresse und Telefonnummer, mit gleichzeitiger Überweisung des Teilnahmebeitrages und Zahlungszweck „MWO Werkstattgespräche“
auf das Konto IBAN: AT19 1200 0515 1202 0745 BIC: BKAUATWW
lautend auf Verein NarrARE, bei der Bank Austria AG.
Vergabe der Plätze nach Reihenfolge der verbindlichen Anmeldung
Storno: Im Falle einer Absage durch den Teilnehmer/die Teilnehmerin wird bei Abmeldung bis zum Anmeldeschluss die geleistete Anzahlung nach Abzug einer Bearbeitungsgebühr von 10,- Euro zurück überwiesen. Nach diesem Termin ist keine Rückerstattung vorgesehen. Es kann aber ein/e ErsatzteilnehmerIn den Kursplatz übernehmen.
Im Falle des Nichtzustandekommens der Veranstaltung wird die volle Anzahlung zurückerstattet.
Wer gern Einblicke in die eigene Werkstatt geben möchte, schreibe dies bitte an narrare.schatzkammer@gmail.com
Seit einiger Zeit befasse ich mich mit einem für mich recht neuen Zweig des Storytelling: dem Pen-and-Paper-Rollenspiel.
Grundlegend betrachtet ist Pen&Paper folgendes:
2 bis 7 Spieler:innen sitzen an einem Tisch, jede:r mit Stift und Papier und einer mehr oder weniger großen Anzahl mehr oder weniger ungewöhnlicher Würfel ausgestattet.
Eine:r der Spieler:innen ist der Spielleiter:in und erzählt den anderen Spieler:innen, wo sie sich befinden, was dort zu sehen, zu hören und/oder zu spüren ist.
Die Anderen sind Spieler:innen und erklären, was sie mit ihrem im Vorfeld entworfenen Helden-Charaktern in der eben beschriebenen Situation tun möchten, woraufhin wiederum der Spielleiter erzählt, was daraufhin geschieht.
Je nachdem, was die Spieler tun wollen, kann der Spielleiter Würfelwürfe fordern, die über Erfolg oder Misserfolg des ersonnenen Plans entscheiden.
Dabei entwickelt sich eine Mischung aus Gesellschaftsspiel, Improvisationstheater und Erzählung.
Dieses Spielprinzip ist so simpel und frei, das es inzwischen unzählige Regelwerke gibt, die darauf aufbauen und unterschiedlich komplex sind.
Manche Regelwerke sind seit den 70er Jahren am wachsen, umfassen mehrere Bücher und viele ausgearbeitete Abenteuer-Geschichten, die von den Spielrunden in vielen, ausgedehnten Sitzungen erspielt werden können.
Andere passen auf eine DIN-A-4-Seite und können an einem Abend intuitiv und ohne große Vorbereitung durchgespielt werden.
Mich als Erzähler fasziniert hieran die fantastische Freiheit, mit der es den Spieler:innen ermöglicht wird, in die Geschichten einzutauchen, diese nicht nur als Empfänger erleben zu dürfen, sondern als schöpfende Kraft. Mit jeder Entscheidung, die ein:e Spieler:in in seiner:ihrer gewählten Rolle trifft, geschieht in der Geschichte etwas; manches führt dazu, das die Story weiter voran getrieben wird, anderes führt zu völlig unvorhergesehenen Möglichkeiten, zu neuen Geschichten, die in dem Moment improvisiert und ausgespielt werden.
Im Pen&Paper-Rollenspiel ist es den Spieler:innen möglich, in die Settings von Tolkiens „Der kleine Hobbit“ und „Herr der Ringe“, als einer von Robin Hoods Gefährten ins England des 13. Jahrhunderts, in H. P. Lovecrafts fantastische Horrorerzählungen einzutauchen.
Man kann Welten entwerfen, in welchen auf ungewöhnliche Weise Grimms Märchen erlebbar werden oder Kindergeschichten adaptieren, die zu kleinen Pen&Paper-Rollenspielen für die Jüngeren werden.
Pen&Paper-Spiele fördern die Handlungsfähigkeit der Spielenden auf unterhaltsame Weise, denn nur wer etwas unternimmt, treibt die Geschichte voran. Auftauchende Probleme werden von unterschiedlichen Richtungen betrachtet, in der Runde der Spieler, die als gemeinsame Gruppe gemeinsame Ziele mit unterschiedlichen Möglichkeiten erreichen wollen, wird diskutiert, gerätselt, auch gestritten und letztendlich im Teamplay die Herausforderung gemeistert.
Die Geschichten finden dabei im Kopf, in der Fantasie statt, brauchen keinen Bildschirm, keine Computerkonsole, keine Technik.
Nur einen Stift.
Ein paar Blätter Papier.
Und einige Abenteurer, die Geschichten erleben wollen.
In diesem Workshop wird das Pen&Paper-Konzept erläutert und dessen Möglichkeiten erklärt, es wird kreativ gearbeitet, Geschichten werden geschrieben und gespielt – Teamwork wird dabei groß geschrieben!
Ein fantastisches Abenteuer erwartet uns . . .